NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland | PRESSEMITTEILUNG | 08/25 | 05. Februar 2025
_______________________________________
Vortrag entführt ins Traumland Masuren – Naturparadies im Nordosten Polens
NABU-Experte berichtet und stellt Reise in Auetal vor
Masuren, das Land der hügeligen Weiten, der tiefen Wälder und der glasklaren Seen, aber auch das Land, das europaweit eine der größten Dichten an Artenvielfalt – von Elch bis Wiedehopf, von Bienenfresser bis Schreiadler, von Pirol bis Seggenrohrsänger – aufzuweisen hat, steht im Mittelpunkt eines Vortrags am Donnerstag, 27. Februar, um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Bernsen (Zum Eisenhammer 3, 31749 Auetal). Der Eintritt ist frei.
Ursprünglich war dieser Vortrag bereits im Januar vorgesehen, musste jedoch kurzfristig verschoben werden. Nun ist es aber so weit: Rüdiger Wohlers, der Reisen nach Masuren unter der Leitung des Reiseteams des NABU Niedersachsen in das auch kulturell und geschichtlich reiche Masuren „hinter den Kulissen“ durchführt, bundesweit mit seinem viel beachteten Vortrag unterwegs ist und auf Einladung des NABU Auetal ins Weserbergland kommt, wird einige Kapitel aufblättern, um Masuren vorzustellen, auf Wanderungen eingehen, ausgewählte Tierarten vorstellen und in die Geschichte der Region eintauchen.
Dabei spielen auch die Störche eine große Rolle: In einigen Dörfern brüten sie zu Dutzenden, in einem gibt es sogar doppelt so viele Störche wie Einwohner. Dabei wird die Ursprünglichkeit Masurens mit seinen riesigen Waldgebieten, den naturnahen Wiesen in der eiszeitlich geprägten Hügellandschaft und den Seen und Flüssen mit ihren ausgedehnten Schilfgebieten eine Rolle spielen.
Eisvogel, Silberreiher, Kuckuck und Fischotter sind hier keine Seltenheit, ebenso zahlreiche Libellen- und Schmetterlingsarten, die in Deutschland längst verschwunden oder stark bedroht sind. Wohlers wird zudem auf die regelmäßigen, NABU-geführten Bustouren dorthin eingehen, auf denen das Land, darunter der größte und jüngste polnische Nationalpark, der Biebrza-Nationalpark, erkundet wird. Dies ist auch ein Beitrag zur Förderung des Naturschutzes und eines nachhaltigen Tourismus vor Ort.
Druckfähige Fotos:
Masurenreise-PM (2010 (55)), © Axel Roschen
Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen
Berichterstattung. Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen,
behält sich der NABU das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.
NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland | PRESSEMITTEILUNG | 07/25 | 05. Februar 2025
_______________________________________
Mehr als 120 Vogelarten bei jeder Fahrt beobachtet:
Naturparadies Masuren unter NABU-Leitung „jenseits der Klischees“ erlebbar
Polen – Da! Der dumpfe Ruf der Großen Rohrdommel, der wohl seltensten Reiherart Europas, erklingt aus zwei gegenüberliegenden Ecken des kleinen Schilfsees, während sechs große, weiße Silberreiher elegant im Röhricht verschwinden. Am Rand des Gewässers tritt ein stolzer Kranich mit zwei staksenden Jungvögeln ins Freie. Über allem liegt der Ruf mehrerer Kuckucke aus der Umgebung, begleitet vom schwätzenden Gesang des Drosselrohrsängers und dem glockenhellen Ruf unzähliger Rotbauchunken. Ein Naturerlebnis der Superlative, eine Artenvielfalt, wie sie in Europa kaum noch anzutreffen ist – hier hat sie eine Arche gefunden. Noch.
Wir sind in Masuren, im Nordosten Polens. Genau dorthin pflegt der NABU Niedersachsen enge Kontakte zu Naturschützern. Seit vielen Jahren führt das Reiseteam des NABU Niedersachsen Reisegruppen in diese Region – „um Einblicke hinter die Kulissen zu bekommen, jenseits der Klischees“, wie Rüdiger Wohlers, der die Reisen leitet, betont. „Uns geht es darum, die Vielfalt Masurens, aber auch des Ermlands und Podlasiens im Biebrza-Nationalpark zu zeigen – jenseits von Klischees. Natürlich spielen auch Kultur, Geschichte und das Alltagsleben der Menschen eine Rolle, doch am meisten fasziniert die unglaubliche Schatzkammer der Natur, die es zu entdecken gilt. In Masuren sind großflächige Natur- und Kulturlandschaften erhalten geblieben, die hierzulande längst verschwunden sind: die kleinteiligen Wiesenlandschaften, die riesigen alten Wälder, die nährstoffarmen Gewässer, die von der Eiszeit geprägte, sanft gewellte Landschaft. Hinzu kommt der deutlich geringere Nutzungsdruck auf die Landschaft, was sich in Brachen und artenreichen, blühenden Weg- und Waldrändern zeigt. So konnte sich eine überwältigende Artenvielfalt erhalten – Wiedehopf, Pirol, Neuntöter, Laubfrosch und Segelfalter sind hier noch häufig zu entdecken“, begeistert sich Wohlers, der 1998 das Reiseprogramm des NABU Niedersachsen ins Leben rief.
„Zudem ist die Bevölkerungsdichte hier viel, viel niedriger als in Deutschland. Es gibt weniger Flächenverbrauch und auch die nächtliche Lichtverschmutzung ist nur ein Bruchteil der hiesigen. Viele Reisende erkennen dann fasziniert, dass die Milchstraße kein Schokoriegel ist“, schmunzelt Wohlers.
Dem Reiseteam des NABU Niedersachsen ist es wichtig zu zeigen, wie sehr der Naturschutz zur nachhaltigen Entwicklung der Region auch wirtschaftlich beiträgt: „Naturschutz ist Kapital.“ – Von Beginn an begleitet einer der besten Vogelkundler Polens die Gruppen. „Er ist unser Freund und weiß genau, wo es am meisten zu beobachten gibt und was aktuell zu sehen ist“, berichtet Wohlers. „Und im Biebrza-Nationalpark, dem größten und jüngsten Nationalpark Polens – ich nenne ihn immer ‚Polens Serengeti‘ –, werden wir von erfahrenen Rangern geführt. Neben den Elchen faszinieren hier besonders die hochgefährdeten Vogelarten: Weißflügelseeschwalben, Kampfläufer – die wir dort balzend ebenso in großer Zahl erlebten wie Uferschnepfen und Bekassinen – sowie zahllose Schmetterlinge und Libellen. Schier endlos weitet sich die Landschaft vor unseren Augen, durchzogen vom satten Gelb der Sibirischen Schwertlilien“, schwärmt der Naturschützer. „Bei jeder unserer Reisen konnten die Gruppen mehr als 120 Vogelarten zählen, der Rekord liegt bei 127.“
Das Standquartier der NABU-geführten Gruppen befindet sich in dem kleinen, mitten im Masurischen Landschaftspark gelegenen Ort Krutyn, im Flussbogen der gleichnamigen Krutynia. Hier wird gemeinsam gepaddelt oder mit einem Stakenboot gefahren. Natürlich führen weitere Ausflüge zu besonderen Orten – etwa in ein Storchendorf mit doppelt so vielen Störchen wie Einwohnern oder zu den majestätischen Seeadlern. Auch historische Stätten stehen auf dem Programm.
In diesem Jahr finden aufgrund der großen Nachfrage sogar drei vom NABU Niedersachsen geführte Reisen statt: zwei im Frühling und Frühsommer, eine über Silvester – mit Pferdeschlittenfahrt und Tierspurenwanderung im Wald.
Das Programm dazu ist unter www.natur-und-reisen.de zu finden und kann telefonisch über die 04761 – 70804 oder in der NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland unter der Telefonnummer 05152 - 9481644 angefordert werden. Bei persönlicher Abholung ist die Regionalgeschäftsstelle aktuell am Donnerstag von 09-12 Uhr im Büro besetzt.
Druckfähige Fotos:
Pirolweibchen ©Prof. Dr. Werner Heinrichs
Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen
Berichterstattung. Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen,
behält sich der NABU das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.
NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland | PRESSEMITTEILUNG | 06/25 | 04. Februar 2025
______________________________________
Nach dem Schock der Stunde der Wintervögel des NABU:
Jetzt volle Kraft voraus für vogelfreundlichen Garten
Der Schock der Ergebnisse der diesjährigen NABU Stunde der Wintervögel, Deutschlands größter Naturschutz-Mitmachaktion, sitzt noch tief bei vielen Vogelfreunden: Bei der Zählung Anfang Januar waren „durchgängig wesentlich weniger Vögel in den Gärten der Städte und Dörfer gezählt worden als in den Vorjahren; über einen längeren Zeitraum gesehen ist es sogar ein dramatischer Trend, der sich sogar bei eigentlich häufigen Arten wie Kohlmeise, Blaumeise, Grünfink, Dompfaff und Kleiber zeigt“, ist Isabelle Straus vom NABU Niedersachsen alarmiert: „Die meisten Arten hatten zweistellige Einbrüche, bei der durch das Usutu-Virus geschwächten Amsel ging es in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent in den Keller.“
Für diese Entwicklungen dürften, so vermutet der NABU Niedersachsen, mehrere Ursachen verantwortlich sein. „Klar ist aber, dass dem trocken-heißen Sommer, der drastisch auf den spürbaren Klimawandel hinweist, der heftige Rückgang an Insekten als Nahrungsquelle für die Vögel, der Verlust an samentragenden Pflanzen auf Brachen und Wegrändern, die Überbauung immer weiterer Flächen auch in Siedlungsbereichen, wo einst artenreiche, große Gärten durch gepflasterte Flächen mit seelenlosem Abstandsgrün ersetzt werden und der Rückgang von Hecken, heimischen Bäumen und Feldgehölzen eine unheilvolle Melange ergeben, die den Piepmätzen das Lebens schwer macht!“, erläutert Isabelle Straus, die den schleichenden, jahrzehntelangen Rückgang seit Langem beobachtet und nun darauf hinweist, dass er erheblich an Tempo zugelegt hat. „Wir können heute nicht seriös vorhersagen, ob wir in wenigen Jahren noch Rotkehlchen oder Singdrossel mit ihren herrlichen Liedern werden hören können – aber wir wollen keinen stummen Frühling erleben!“
Deshalb hofft der NABU Niedersachsen, „dass nun viele Menschen den Weckruf gehört haben und sich sagen: Jetzt packen wir´s an! Unser Garten soll zum Vogelparadies werden! Auch Spatz, Heckenbraunelle, Buntspecht und andere gehören zu uns, zu unserem Garten! Machen wir ihn zu einer Arche für die Gefiederten – und damit zugleich für viele andere Tiere und Pflanzen sowie uns!“
Der NABU als größter Naturschutzverband mit mehr als 133.000 Mitgliedern in Niedersachsen, der auf eine lange Tradition gerade auch im Vogelschutz zurückblicken kann und dort seine Wurzeln hat, steht allen Interessierten zur Seite: „Selbst der kleinste Garten, ja, sogar Terrasse, Balkon oder Fensterbrett können für die Gefiederten einladend hergerichtet werden – durch eine Vielzahl von Maßnahmen, die allesamt Spaß machen und sehr schnell kleine Erfolge zeigen werden, wenn plötzlich Vogelarten auftauchen, die dort vorher nicht beobachtet wurden“, macht Straus Erfahrungen im praktischen Naturschutz Mut.
„Je vielgestaltiger ein Lebensraum ist, gerade auch ein Garten, desto attraktiver ist er für die Vogelwelt – immer im Zusammenspiel mit anderen Tieren und Pflanzen. Ein uniformer, ausgeräumter, gepflasterter Garten mit einigen langweiligen Immergrünen und Nagelscherenrasen wird niemals an einen Garten mit Blumenwiese, Stauden, insektenfreundlichen Pflanzen, beerentragenden Sträuchern und einem kleinen Teich, einer Fassadenbegrünung und Nisthilfen heranreichen“, sagt er. „Und für jedes kleine Tun gibt es stets reichen Lohn – durch neue Vogellieder“, freut sich die Naturschützerin.
Auch einer artgerechten Winterfütterung – „dadurch bekommen viele Menschen Zugang zur Vogelwelt und lernen viele Arten kennen“ – und einem bunten Angebot an Nisthilfen komme eine große Bedeutung zu. Dazu zählten auch Nistkästen, die neben den gängigen Meisen- und Starenkästen vielen Menschen kaum bekannt seien, etwa für den Zaunkönig, den Kleiber oder den NABU-Vogel des Jahres 2025, den Hausrotschwanz, der ebenso wie Gartenrotschwanz, Grauschnäpper und andere gern Nischenbrüterkästen annimmt. „Noch ist es Zeit, selbst Nistkästen zu bauen oder geeignete im Fachhandel zu kaufen“, weist Isabelle Straus auf die Zeit bis zum Brutbeginn vieler Vogelarten hin, „aber bis Mitte März sollten sie alle aufgehängt sein!“
Der NABU hofft, dass nun viele kleine und große Vogelarchen zwischen Borkum und dem Eichsfeld, zwischen der Grafschaft Bentheim und dem Amt Neuhaus entstehen werden. „Alle können dazu beitragen, den ‚Stummen Frühling‘ ein kleines Stückchen fernzuhalten“, ruft NABU-Mitarbeiterin Straus auf: „Auf das uns die Poesie des abendlichen Amselgesangs nie abhanden komme …!“
Der NABU Niedersachsen hat dazu ein umfangreiches Info-Paket zusammengestellt. Es umfasst die ausführliche Bauplansammlung für Nisthilfen aller Art, die Broschüren „Vögel im Garten“, „Gartenlust“ und eine Broschüre zur artgerechten Winterfütterung und kann angefordert werden beim NABU Niedersachsen, Stichwort „Vogelparadies“, Alleestr. 36, 30167 Hannover, gegen Einsendung von 10 Euro.
Druckfähige Fotos:
Naturnahe Gärten-PM, © Eric Neuling
Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen Berichterstattung.
Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen, behält sich der NABU
das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.
PRESSEMITTEILUNG | 05/25 |
24. 01.2025
__________________________________
Lange Winterabende für den Vogel des Jahres nutzen: Jetzt Nistkästen für den Hausrotschwanz bauen!
Noch umfängt uns graues, kaltes, oft nebliges Winterwetter – und die Sehnsucht nach den Sonnenstrahlen des Frühlings steigt. Diese langen Winterabende, meint der NABU, können „sinn- und freudevoll genutzt werden, um jetzt noch Hand anzulegen für den Vogel des Jahres 2025, den Hausrotschwanz“, wie Isabelle Straus, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle des NABU im Weserbergland aufrief:
„Noch ist es Zeit, für den Sieger der Wahl zum Vogel des Jahres ein neues Heim zu schaffen, in das er nach seiner Rückkehr aus den Überwinterungsgebieten im Südwesten Frankreichs bis hinunter nach Nordafrika einziehen kann, um dann der nächsten Generation dieser faszinierenden Vögel einen guten Start ins Vogelleben zu gehen“, freut sich Straus auf die in wenigen Wochen zurückkehrenden Hausrotschwänze.
„Der Hausrotschwanz bevorzugt Nischen, um zu brüten. Dem können wir am leichtesten entsprechen, wenn – neben der Schaffung eines artenreichen Gartens mit Lebensräumen für Insekten, denn die braucht er – wir so genannte Halbhöhlen-Nistkästen anbringen, und zwar an möglichst geschützten Orten, sodass kein Schlagregen und keine Dauerbesonnung auf den Kasten treffen und dieser für Beutegreifer nicht leicht zu erreichen sind“, erläutert Isabelle Straus. „Dachüberstände über dem Nistkasten sind ideal.“
Derartige Nistkästen sind mit etwas Geschick leicht zu bauen. „Es gibt sie natürlich auch aus dem bewährten Material Holzbeton, das viele Jahrzehnte überdauern kann, aber sie sind ansonsten leicht an der eigenen Werkbank aus Holz zu schaffen. Und es macht Spaß. Dabei können auch Kinder mit einbezogen werden, dann bekommen sie einen Bezug zu diesen Tieren, denn wenn sie erleben, wie die Kästen angebracht und hoffentlich beflogen werden, ist das ein großartiges Erfolgserlebnis“, weiß Straus zu berichten.
Wer jetzt noch schnell aktiv werden, um dem Hausrotschwanz und anderen Gefiederten im Garten ein Heim zu bauen, kann beim NABU wertvolle Infos dazu anfordern: Die ausführliche, 30seitige Bauplansammlung für Nisthilfen für Vögel sowie die farbige Broschüre „Gartenlust“ können gegen Brief-Einsendung von 5 Euro angefordert werden Niedersachsen, Allestraße 36., 30167 Hannover.
Auf dass der Frühling bald kommt – und mit ihm der lustige Hausrotschwanz!
Druckfähige Fotos:
Hausrotschwanz-PM, © Frank Derer
Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen Berichterstattung.
Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen, behält sich der NABU
das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.
PRESSEMITTEILUNG | 04/25
24.01.2025
_______________________________
Der Igel: Geliebt und doch in Schwierigkeiten
NABU: 2025 zum ganz persönlichen Igeljahr machen!
Es gibt wohl kaum ein beliebteres Säugetier in Europa als den Igel. In Märchen wird er aufgrund seiner Schläue gerühmt, in Comics als pfiffiger Geselle durch allerlei Abenteuer geschickt, er taucht in vielen Redewendungen auf und steht als Symbol von Wehrhaftigkeit, das „Einigeln“, das Einrollen gegen Feinde ist in der Natur zu seiner Lebensversicherung geworden.
Und dennoch geht es dem Igel in unserer Landschaft immer schlechter. Darauf weist der NABU Niedersachsen hin. Isabelle Straus, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle des NABU im Weserbergland zeigt sich sehr besorgt: „Der Igel, der als sehr anpassungsfähig galt, gerät allenthalben unter Druck. In einigen Bundesländern ist er sogar bis in die Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten vorgerückt! Das ist alarmierend.“
Isabelle Straus nennt Gründe: „Die Gefährdungen des Igels – die stets stellvertretend für viele andere Arten gesehen werden müssen – sind vielfältig: Das Hauptproblem ist die zunehmend ausgeräumte Landschaft, in der Hecken, Feldgehölze und Wegraine fehlen. Diese haben wir in den letzten Jahrzehnten in rapidem Tempo verloren. Wo nur noch Maiswüsten gähnen und der letzte Wegrain und die letzte Feldhecke schon lange weggepflügt wurden, finden Wildtiere wie der Igel weder Nahrung noch Unterschlupf. Deshalb zieht sich der Igel hierzulande immer weiter in die Siedlungen zurück“, betont Straus und fügt an: „Der Weg zu einer naturverträglichen Landwirtschaft ist überfällig, das zeigt nicht nur der Igel, sondern zahllose andere Arten!“
Isabelle Straus zeigt weitere Gefahren für den drolligen Stachelritter auf: „Sein Einigeln hilft ihm zwar gegen tierische Fressfeinde, aber nicht gegen Nahrungsmangel. Gerade in Gärten, Parks und Grünanlagen haben wir es in der Hand, für einen gedeckten Tisch zu sorgen, damit der Igel ausreichend Nahrung – er ist ein „Kleinsttiergourmet“ – findet. Dazu gehören Käfer und andere Insekten sowie deren Larven, Regenwürmer, Ohrwürmer und andere mehr. Laub muss auch mal liegenbleiben dürfen; heimische Wildsträucher und Stauden sollten statt schöner, aber ökologisch nutzloser Exoten im Garten einen Platz finden. Und das Laub kann im Herbst hervorragend vom Igel genutzt werden, um es in sein Schlafnest zur Überwinterung hineinzuschieben“, rät Isabelle Straus.
„Und genau hier kann auch jetzt bereits Hand angelegt werden, damit das nächste Jahr zum Igeljahr wird“, sagt Straus: „Eine Igelburg ist sehr sinnvoll, darin können Igel Unterschlupf finden, die Jungigel zur Welt bringen oder den Winterschlaf halten. Baupläne für geeignete Igelburgen aus Holz gibt es beim NABU. Sie sollten an trockenen Stellen im Garten aufgestellt werden und mit etwas Reisig und Laub überdeckt werden.“
„Darüber hinaus ist es sehr wichtig, den Garten auf mögliche, bislang unentdeckte ‚Igelfallen‘ abzuschreiten, auch das Haus: Gibt es steile Teichufer, insbesondere bei Kunstteichen aus Kunststoff, über die hineingefallene Igel nicht mehr hinaussteigen können, sodass sie ertrinken? Ein Schicksal, das jährlich viele Igel erreicht. Gibt es offene Lüftungs- oder Kellerschächte, die noch nicht abgedeckt oder engmaschig verdrahtet sind? Oder große offene Gullys? Wichtig ist es auch, Igeln und anderen Kleinsäugern Zugang zum eigenen Garten oder Kleingarten zu ermöglichen: Leider werden immer öfter äußerst massive Zäune bis zum Boden gebaut, die ihnen den Zugang versperren“, beklagt Isabelle Straus.
Hier kann im Garten, Kleingarten, dem Park und anderswo viel für den kleinen Stachelritter erreicht werden, dem es immer schlechter geht: Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Deutschland jedes Jahr bis zu einer Million Igel den grausamen Straßentod finden. „Zusammen mit der galoppierenden Ausräumung der Landschaft sind dies alarmierende Faktoren, die uns langfristig um den Igel fürchten lassen. Blicke in andere Länder, etwa nach Großbritannien, wo der Bestand seit dem Jahrtausendwechsel um mehr als die Hälfte zurückgegangen zu sein scheint, müssen auch uns klarmachen, dass es Zeit ist, umzusteuern. Das gilt auch für den rasanten Flächenverbrauch in Dörfern und Städten: Wo früher ein kleines Haus mit großem, artenreichem Garten stand, kommt heute oftmals der Bagger, räumt alles ab bis zum letzten Baum und Strauch und versiegelt große Teile; da finden sich dann dicke Autos, von exotischem Abstandsgrün kaschiert, wo einst alte Obstbäume standen – eine verheerende Entwicklung, auch Igel und Co, für Spitzmaus, Admiral-Falter und Eidechse, für Käfer und Rotkehlchen – und letzten Endes für uns alle,“ betont Straus. „Jetzt heißt es anpacken – auch für den Igel!“
Der NABU hält dazu ausführliches Informationsmaterial bereit, in dem auch Baupläne für eine Igelburg und viele andere praktische Tipps zum Igelschutz zu finden sind. Dieses Infopaket kann angefordert werden gegen Brief-Einsendung von 5 Euro in Briefmarken beim NABU Niedersachsen, Allestraße 36., 30167 Hannover. – Auf dass 2025 und die weiteren gute Igeljahre werden!
Druckfähige Fotos:
Igel, © NABU/Andreas Bobanac
Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen Berichterstattung.
Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen, behält sich der NABU
das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.
Wiederveröffentlichung: PRESSEMITTEILUNG | 07. Januar 2025 | 02/25
________________________________________________________________
NABU: Wer sichtet den Vogel des Jahres?
Deutschlands größte Vogelzählung „Stunde der Wintervögel“ liefert wertvolle Daten für den Artenschutz
______________________________________________________________
Hannover – Vögel beobachten kann nicht nur ein faszinierendes Hobby sein, sondern auch ein sinnvoller Beitrag zum Artenschutz. Die ideale Gelegenheit, dies auszuprobieren, bietet die „Stunde der Wintervögel“ vom 10. bis 12. Januar 2025. Der NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) veranstalten die bundesweite Mitmachaktion bereits zum 15. Mal. Egal ob im Garten oder auf dem Balkon, am eigenen Futterhäuschen oder im öffentlichen Park: Deutschlandweit sind alle Vogel- und Naturfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und zu melden. Es geht darum, häufige Arten des Siedlungsraums wie Amsel, Meise und Spatz zu ermitteln und Bestandstrends festzustellen. Besondere Aufmerksamkeit soll diesmal der neue Vogel des Jahres bekommen, der Hausrotschwanz, denn er bleibt im Winter immer häufiger bei uns, statt Richtung Süden zu ziehen.
Größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands
Bei der „Stunde der Wintervögel“ sammeln möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen und dadurch Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände. Die Langzeitstudie liefert wertvolle Informationen zur Verbreitung und Bestandsentwicklung und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt. 2024 beteiligten sich an der Aktion mehr als 130.000 Vogelfreunde.
Rüdiger Wohlers, Vogelexperte beim NABU Niedersachsen, ist begeistert, dass über die große Naturschutz-Mitmachaktion Hunderttausende Menschen mit der Vogelwelt in Kontakt kommen: „Man schützt nur das, wozu man einen Bezug hat. Rotkehlchen, Buntspechte und Buchfinken sind nicht nur wunderschöne und faszinierende Tiere, sondern auch unverzichtbar für unsere Ökosysteme – ihr Verlust würde uns alle treffen, selbst wenn wir es zunächst nicht bewusst wahrnehmen. Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind akut bedroht. Deshalb müssen wir dringend Empathie für die Natur schaffen und damit die Grundlage für naturschützendes Handeln legen. Die Stunde der Wintervögel trägt daher als großartige Mitmachaktion dazu bei, der gesellschaftlichen Zeitbombe ‚Verlust an Artenkenntnis‘ entgegenzuwirken.“
Wohlers beobachtet, dass der Abendgesang der Amsel oder das Hämmern des Buntspechts immer seltener werden: „Selbst häufige Arten gehen zurück durch rasanten Flächenverbrauch, durch Verlust von Grünflächen und Brachen und immer uniformere Gärten, bis hin zum negativen Höhepunkt im Umgang mit Natur und Geschmack: den Schotter- und Plastikgärten.“ Mit geringem Aufwand aber können Gärten wieder naturnäher gestaltet, Dächer begrünt und Gewässer renaturiert werden, so Wohlers.
Gemeinsam beobachten und zählen
Viele NABU-Gruppen geben Tipps zur Vogelbeobachtung und bieten gemeinsame Zählaktionen an. Zwei Beispiele:
In beiden Fällen gilt: nach Möglichkeit ein Fernglas mitbringen. Was in anderen Regionen an Veranstaltungen geplant ist, erfahren Sie bei Ihrer Regionalgeschäftsstelle oder unter Vogelbeobachtungen deutschlandweit.
Gesammelt und gemeldet werden die Vogelsichtungen bis zum 20. Januar 2025 (einschließlich) per Online-Formular, Meldecoupon oder über die App „Vogelwelt“ unter www.stundederwintervoegel.de
Dort finden sich auch Zählhilfen, Artenporträts, Fütterungstipps und das E-Learning-Tool „Vogeltrainer“. Außerdem gibt es den NABU-Vogel-Podcast Reingezwitschert
Angebote für den Schulunterricht
Auch die NAJU macht mit und lädt von 13. bis 17. Januar 2025 zur „Schulstunde der Wintervögel“ ein. Kleine Vogelfreunde können im Rahmen des Unterrichts zum Beispiel auf Schulhöfen eine Stunde lang Vögel zählen und mehr über heimische Arten lernen und erfahren. Infos unter: www.NAJU.de/sdw
Rückfragen und O-Töne
Rüdiger Wohlers, NABU Niedersachsen
Tel: 0511 – 9110551 u. 0171 – 9258210
E-Mail: ruediger.wohlers@NABU-niedersachsen.de
Diese Pressemitteilung wurde vom NABU Niedersachsen am 07.01.25 herausgegeben und nach mündlicher Übereinkunft unverändert weiterverwendet.
Weitere Informationen
Mehr Infos zur Aktion, Artenporträts, Fütterungstipps und E-Learning-Tool „Vogeltrainer“: www.stundederwintervoegel.de
Kostenlose Pressebilder, Grafiken, Videomaterial sowie Liveauswertung der Ergebnisse: www.NABU.de/sdw-medieninfos
Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen Berichterstattung.
Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen, behält sich der NABU
das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet.
PRESSEMITTEILUNG | 01&03/25 |
14.01.2025
____________________________
Vortrag entführt ins Traumland Masuren –
Ein Naturparadies im Nordosten Polens
NABU-Experte berichtet und stellt Reise in Auetal vor
Masuren, das Land der hügeligen Weiten, der tiefen Wälder und der glasklaren Seen, aber auch das Land, das europaweit eine der größten Dichten an Artenvielfalt – von Elch bis Wiedehopf, von Bienenfresser bis Schreiadler, von Pirol bis Seggenrohrsänger – aufzuweisen hat, steht im Mittelpunkt eines Vortrags am Donnerstag, 23. Januar, um 19 Uhr im Spiegelsaal der Alten Molkerei in Rehren (Rehrener Str. 8, 31749 Auetal).
Rüdiger Wohlers, der Reisen nach Masuren unter der Leitung des Reiseteams des NABU Niedersachsen in das auch kulturell und geschichtlich reiche Masuren „hinter den Kulissen“ durchführt und auf Einladung des NABU Auetal ins Weserbergland kommt, wird einige Kapitel aufblättern, um Masuren vorzustellen, auf Wanderungen eingehen, ausgewählte Tierarten vorstellen und in die Geschichte der Region eintauchen. Dabei spielen auch die Störche eine große Rolle: In einigen Dörfern brüten sie zu Dutzenden, in einem gibt es sogar doppelt so viele Störche wie Einwohner.
Hier wird die Ursprünglichkeit Masurens mit seinen riesigen Waldgebieten, den naturnahen Wiesen in der eiszeitlich geprägten Hügellandschaft und den Seen und Flüssen mit ihren ausgedehnten Schilfgebieten eine Rolle spielen. Eisvogel, Silberreiher, Kuckuck und Fischotter sind hier keine Seltenheit, ebenso zahlreiche Libellen- und Schmetterlingsarten, die in Deutschland längst verschwunden oder stark bedroht sind. Wohlers wird zudem auf die regelmäßigen, NABU-geführten Bustouren dorthin eingehen, auf denen das Land – darunter der größte und jüngste polnische Nationalpark, der Biebrza-Nationalpark, erkundet wird. Dies ist auch ein Beitrag zur Förderung des Naturschutzes und eines nachhaltigen Tourismus vor Ort. Der Eintritt ist frei.
An diesem Abend wird der NABU Auetal auch über das aktuelle Naturschutzgeschehen in der Gemeinde informieren.
Druckfähige Fotos:
Masurenreise 2010 (55), © Axel Roschen
Hinweis zum Abdruck von NABU-Fotos:
Der NABU Niedersachsen gestattet den einmaligen Abdruck des/der gesendeten Fotos im Kontext der besprochenen, NABU-bezogenen Berichterstattung.
Voraussetzung ist die Nennung des Fotografen wie mitgeteilt. Bei nicht autorisierter weiterer Verwendung bzw. bei besprochener Verwendung, jedoch ohne Nennung des Fotografen, behält sich der NABU
das Recht vor, ein der Veröffentlichung angemessenes Honorar nachzufordern. Der Weiterverkauf des gelieferten Bildmaterials an Dritte ist nicht gestattet